Suchterkrankungen

Zu den Suchterkrankungen zählen Missbrauch oder Abhängigkeit von Alkohol, Drogen oder Medikamenten. Suchterkrankungen stellen eine der häufigsten psychischen Störungen in den westlichen Industrienationen dar. So entwickeln etwa 8-14% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens einen Alkoholmissbrauch, ca. 5% eine Alkoholabhängigkeit, und knapp 2% der Bevölkerung werden zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben medikamentenabhängig. Betroffene führen den Konsum oft fort, obwohl sich hierdurch bereits ernsthafte gesundheitliche oder soziale Folgen ergeben haben. Suchterkrankungen spielen auch bei anderen psychischen Problemen häufig eine Rolle. Letztere sind oft nur dann adäquat zu behandeln, wenn bereits qualifizierte Wege gefunden wurden, die Suchterkrankung zu behandeln.

In unserer Institutsambulanz können Suchterkrankungen nur behandelt werden, wenn die Patienten sich zur Abstinenz entschließen und dies in gemeinsamer und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Therapeuten umsetzen. Die Abstinenz kann im Therapieverlauf auch überprüft werden. Entzugsbehandlungen können in unserer Institutsambulanz nicht durchgeführt werden, sondern müssen unter medizinischer Aufsicht durch einen Arzt oder eine Klinik erfolgen. Allerdings können wir bei der Einleitung einer Entzugsbehandlung behilflich sein und die entsprechenden Voraussetzungen schaffen (z.B. Motivation, stützende Begleitung und Weiterbehandlung). In manchen Fällen ist es erforderlich, den Entzug stationär durchzuführen und danach eine ambulante psychotherapeutische Behandlung anzuschließen.

Eine verhaltenstherapeutische Behandlung von Suchterkrankungen umfasst neben der Erarbeitung eines individuellen Erklärungsmodells mit auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen der Störung schwerpunktmäßig das Erarbeiten von Alternativen zum Suchtmittelkonsum und das Erarbeiten von Rückfallmanagement- sowie Rückfallprophylaxestrategien.