Psychotische Störungen, wie z.B. die Schizophrenie, sind schwerwiegende Erkrankungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen. Es können Beeinträchtigungen vorliegen bzgl. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Denken, motorischem Verhalten, Fühlen und Handeln, so dass es zu großen Schwierigkeiten im sozialen Bereich und zu Problemen in der allgemeinen Funktionsfähigkeit einer Person kommt. Zu einer akuten psychotischen Phase können beispielsweise Wahnvorstellungen und Halluzinationen gehören.Etwa 1-1,5% der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Schizophrenie.
Der Verlauf einer Schizophrenie ist sehr variabel. So kann es bei 25% der Ersterkrankten zu einer völligen Remission kommen, ca. 50% erleben zwar mehrere Phasen, sind sozial aber weitgehend angepasst, und bei ca. 25% kommt es zu chronischen Endzuständen. Auch bei jahrelang verlaufenden Psychosen kann es plötzlich jedoch zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik kommen. Selbst nach Rückfällen besteht somit also immer noch Aussicht auf eine deutliche Verbesserung der Symptomatik und des persönlichen Wohlbefindens.
Bei Betroffenen mit einer psychotischen Erkrankung, die sich aktuell nicht in einer Phase mit vollständiger Symptomausprägung befinden, bietet sich neben der erforderlichen medikamentösen Behandlung eine unterstützende verhaltenstherapeutische Psychotherapie an. Ziele einer begleitenden psychotherapeutischen Behandlung sind beispielsweise Informationsvermittlung zu psychotischen Störungen (Förderung des Krankheitsverständnisses, Erarbeitung von Bewältigungsstrategien bei Frühwarnsymptomen und Strategien zur Rückfallprävention) und die allgemeine psychische Stabilisierung (Alltagsstrukturierung, Erarbeitung von Bewältigungsstrategien im Umgang mit Belastungen, Förderung sozialer Kompetenzen, Stärkung des sozialen Netzes).