Zu den Angststörungen zählen auch Störungen als Reaktion auf schwere Belastungen. Mehr als die Hälfte aller Menschen erfahren im Laufe ihres Lebens ein traumatisches Ereignis oder erleben es mit, wie Naturkatastrophen, Überfälle oder Unfälle. 10-30% der Betroffenen entwickeln nach extrem belastenden Ereignissen Symptome, die direkt auf das Trauma zurückzuführen sind.
Zu diesen Symptome gehören typischerweise plötzlich auftretende, sehr belastende Erinnerungen an das Ereignis und extreme psychische Belastung bei Hinweisreizen, die in irgendeiner Form auf das Trauma verweisen, außerdem Gefühle emotionaler „Taubheit“ und ein erhöhter Erregungszustand. Bestehen diese Beschwerden über mehr als einen Monat hinweg und führen sie zu erheblichen Beeinträchtigungen im sozialen und beruflichen Bereich, ist eine psychotherapeutische Behandlung angezeigt. Knapp 8% der Menschen in der Bevölkerung entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Posttraumatische Belastungsstörung. Die Auftretenswahrscheinlichkeit ist in Risikopopulationen deutlich höher, sie beträgt beispielsweise bei Kriminalitätsopfern ca. 19-71%. Ca. 50% der Fälle remittieren im ersten Jahr nach dem traumatischen Ereignis ohne Behandlung. Bei etwa einem Drittel der betroffenen Personen ist jedoch mit einem chronischen Verlauf zu rechnen.
Eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Psychotherapie bei der Posttraumatischen Belastungsstörung umfasst u.a. Informationsvermittlung zur Symptomatik, Erarbeitung individueller Stabilisierungs- und Bewältigungstechniken und Techniken zur Angstreduktion sowie Verfahren zur Änderung von ungünstigen Einstellungen und Gedanken. Die Wirksamkeit einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung konnte in Studien belegt werden.