Chronische Schmerzerkrankungen

Chronische Schmerzen sind sehr häufig und können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Allein in Deutschland leiden ungefähr 6 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Weltweit sind Schmerzerkrankungen unter den Top Ten der Ursachen für Beeinträchtigung.

Da die Ursachen für chronische Schmerzen meist komplex sind, sollte die Behandlung ganzheitlich, das heißt interdisziplinär erfolgen. Zentral ist die Beteiligung von Arzt/Ärztin, Psychotherapeut:in sowie Physiotherapeut:in. Im Behandlungsschwerpunkt für chronische Schmerzerkrankungen (kurz: „Schmerzschwerpunkt“) unserer Poliklinischen Institutsambulanz wird die psychologisch-psychotherapeutische Seite der ganzheitlichen Behandlung abgedeckt. Das Behandlungsangebot des Schmerzschwerpunkts richtet sich an erwachsene Personen mit chronischen Schmerzen, insbesondere:

  • Kopfschmerzen (z.B. Migräne, Clusterkopfschmerz)
  • Rückenschmerzen
  • Ganzkörperschmerz und Fibromyalgiesyndrom
  • Gelenkschmerzen
  • neuropathischen Schmerzen (z.B. Komplex-regionales Schmerzsyndrom)
  • rheumatisch-entzündlichen Schmerzen
  • chronifizierten Sportverletzungen.

Die Behandlungen werden ambulant (Einzeltherapie, bei Bedarf zusätzlich Gruppentherapie) von fachlich qualifizierten Therapeut:innen unter Supervision durchgeführt. Es bestehen Kooperationen mit spezialisierten medizinischen Behandlungseinrichtungen. Bei Fragen kontaktieren Sie gerne unser Sekretariat.

Behandlungsangebot im Schmerzschwerpunkt

Die Behandlung wird als ambulante Verhaltenstherapie mit idealerweise einer Einzelsitzung (50 Minuten) pro Woche durchgeführt. Hierfür ist eine feste Bezugsperson als Therapeut:in vorgesehen. Die Therapeut:innen im Schmerzschwerpunkt erhalten eine schmerzspezifische Zusatzausbildung. Folgende Behandlungselemente werden im Rahmen der Einzeltherapie angeboten:

  • Kopfschmerzspezifische Interventionen (z.B. Attackenmanagement, Attackenprophylaxe, Triggermanagement)
  • Rückenschmerzspezifische Interventionen (z.B. Pacing, Abbau von Bewegungsängsten)
  • Stressbewältigung
  • Krankheitsbewältigung und Verletzungsmanagement
  • Balancierung von Ruhephasen und Aktivität
  • Verbesserung von Selbstfürsorge, Achtsamkeit und Entspannungsfähigkeit

Zusätzlich zu den Einzelsitzungen kann bei Bedarf an einer Gruppentherapie teilgenommen werden. Des Weiteren ist der Einbezug von Angehörigen möglich. Die Wirksamkeit der durchgeführten Behandlungsmethoden ist wissenschaftlich erwiesen. Es kann von einer Reduktion der Schmerzaktivität und der schmerzassoziierten Beeinträchtigungen bei verbesserter Lebensqualität ausgegangen werden.

Kooperationspartner

Der Schmerzschwerpunkt kooperiert mit mehreren medizinischen Einrichtungen1, die auf die Behandlung von chronischen Schmerzen spezialisiert sind:

Des Weiteren besteht eine besondere Kooperation mit dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des 1. FSV Mainz 05.

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Leitung

Der Schmerzschwerpunkt existiert seit dem Jahr 2009 und wird seit 2012 von Dr. Timo Klan geleitet. Dr. Timo Klan ist approbierter Verhaltenstherapeut und anerkannter Supervisor. Er hat die Weiterbildung „Spezielle Schmerzpsychotherapie“ (SSPT) und das Zertifikat „Kopf- und Gesichtsschmerzen“ (DMKG Kopfschmerzexperte). Als wissenschaftlicher Mitarbeiter ist er in der schmerzbezogenen Forschung und Lehre tätig. Es bestehen die folgenden Mitgliedschaften1:

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Als Regionalbeauftragter der DMKG wird von ihm regelmäßig das „Interdisziplinäre Kopfschmerzsymposium Mainz“ durchgeführt. Es besteht Kontakt zur MigräneLiga Deutschland e.V., zum Bundesverband der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppen (CSG) e.V. sowie zur Unabhängigen Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland (UVSD SchmerzLOS) e.V.

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Anmeldung und Ablauf

Die Anmeldung findet am besten persönlich im Sekretariat der Poliklinischen Institutsambulanz statt. Idealerweise erfolgte bereits eine medizinische Behandlung durch einen der Kooperationspartner des Schmerzschwerpunkts, so dass ein entsprechendes Anmeldeschreiben vorliegt. Nach Anmeldung wird so bald wie möglich ein Termin für ein Vorgespräch („Erstgespräch“) vereinbart. Das Erstgespräch wird mit dem Leiter des Schmerzschwerpunkts sowie einer Mitarbeiterin durchgeführt. Hierbei wird entschieden, ob die Indikation für eine ambulante Behandlung im Schmerzschwerpunkt der Institutsambulanz gegeben ist. Bei vorliegender Indikation erfolgt die Zuteilung zu einer/einem Therapeut:in und die Therapie kann beginnen.

Mitarbeiterinnen im Schmerzschwerpunkt

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M.Sc. Psychologie Lea Sophie Holschuh: holschuh@uni-mainz.de

B.Sc. Psychologie Hannah Kuhn:
h.kuhn@uni-mainz.de