Informationen für

Patient_innen

Sie interessieren sich für eine Psychotherapie bei uns? Hier finden Sie Informationen über uns und unser Therapieangebot.

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie (wörtlich übersetzt: „Behandlung der Seele“) ist die gezielte Behandlung von psychischen Störungen mit Krankheitswert, dazu zählen unter anderem Depressionen, Ängste, Zwänge, Essstörungen oder psychosomatische Erkrankungen. Auch werden psychotherapeutische Maßnahmen immer häufiger als Ergänzung zu medizinischer Behandlung eingesetzt, etwa bei Tumor-, Schmerz- oder Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes). Mit psychologischen Methoden wie strukturierten Gesprächen oder praktischen Übungen werden ungünstige Denk-, Erlebens- und Handlungsschemata identifiziert und therapiert.

Wen behandeln wir?

Unser Angebot richtet sich an Erwachsene, die unter psychischen Problemen und Störungen leiden. Wir behandeln alle psychischen Störungsbilder mit Krankheitswert:

Angststörungen

Die Empfindung von Angst ist im Alltag überlebenswichtig, da sie unsere Aufmerksamkeit in Gefahrensituationen erhöht.

Anpassungsstörungen

Hierunter werden Symptome und Beschwerden verstanden, die in Reaktion auf psychosoziale Belastungen entstanden sind.

Chronische Schmerzerkrankungen

In der Schmerzbehandlung ist es wichtig, zwischen akuten und chronischen Schmerzen zu unterscheiden.

Depressive und bipolar-affektive Störungen

Stimmungsveränderungen mit Gefühlen der Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Interesseverlust und Antriebslosigkeit sind zentrale Symptome depressiver Störungen.

Essstörungen

Von einer Essstörung spricht man in der Regel, wenn der Umgang mit dem Essen und die Beziehung zum eigenen Körper belastend ist. Wir behandeln alle Formen von Essstörungen.

Hypochondrie und Krankheitsangst

Im Rahmen der Hochschulambulanz für Forschung und Lehre besteht der Behandlungsschwerpunkt „Krankheitsangst und Hypochondrie“.

Interkulturelle Psychotherapie

Im Schwerpunkt „Interkulturelle Psychotherapie“ werden Patient_innen mit Migrations- und Fluchterfahrung behandelt, die unter klinisch relevanten psychischen Störungen leiden.

Körperliche Erkrankungen mit psychischen Begleit- und Folgeerscheinungen insbesondere bei Diabetes

Hierunter werden durch schwerwiegende Erkrankungen ausgelöste psychische Belastungen verstanden.

Persönlichkeitsstörungen insbesondere Borderline-Persönlichkeitsstörungen

Unter der Persönlichkeit eines Menschen versteht man zeitlich überdauernde Muster des Verhaltens und Erlebens einer Person.

Posttraumatische Belastungsstörung

Zu den Angststörungen zählen auch Störungen als Reaktion auf schwere Belastungen. Mehr als die Hälfte aller Menschen erfahren im Laufe ihres Lebens ein traumatisches Ereignis.

Psychotische Störungen

Psychotische Störungen, wie z.B. die Schizophrenie, sind schwerwiegende Erkrankungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen.

Sexuelle Funktionsstörungen

Unter dem Begriff der sexuellen Funktionsstörungen werden Störungen des sexuellen Ablaufs und sexuelle Schmerzsyndrome verstanden.

Somatoforme Störungen

Bei somatoformen Beschwerden handelt es sich um Symptome, die so aussehen als ob ihnen ein organischer Defekt bzw. eine körperliche Erkrankung zugrunde liegt.

Transidentität / Geschlechtsdysphorie

Diese Begriffe benutzen wir, wenn Identitätsgeschlecht und Zuweisungsgeschlecht eines Menschen nicht übereinstimmen.

Zwangsstörungen

Zwangsgedanken sind wiederkehrende Gedanken mit unangenehmem Inhalt, die sich dem Betroffenen aufdrängen und die er zu unterdrücken versucht.

Welche Therapieform setzen wir ein?

Die Verhaltenstherapie wurde auf der Basis lerntheoretischer und sozialpsychologischer Prinzipien entwickelt und geht davon aus, dass Menschen ihr Verhalten und Erleben durch Erfahrungen im Laufe ihres Lebens erlernen. Eine psychische Krankheit entsteht dann, wenn die erlernten Muster problematisch oder unangemessen sind und somit Leidensdruck verursachen. In der Therapie sollen Möglichkeiten geschaffen werden, neue Denk- und Verhaltensweisen auszuprobieren, um diese dauerhaft in den Alltag zu integrieren.

Ausführliche Informationen finden Sie in unserer Patientenbroschüre „Psychotherapie in der Poliklinischen Institutsambulanz“ oder in der Informationsbroschüre über Psychotherapie für Patient_innen der Bundestherapeutenkammer.

WELCHES BEHANDLUNGSSETTING NUTZEN WIR?

Die Behandlungen finden immer im Rahmen von Einzeltherapiesitzungen statt, d.h. Sie und ihr_e Therapeut_in. Die Sitzungen dauern 50 Minuten und können bei Bedarf auch als Doppelsitzungen durchgeführt werden. Zusätzlich zur Einzeltherapie kann eine gruppentherapeutische Behandlung stattfinden. Eine Gruppensitzung dauert 100 Minuten. Die Anzahl der Gruppensitzungen hängt vom Thema der Gruppentherapie ab.

Je nach Indikation wird also eine Einzelbehandlung oder eine Kombinationsbehandlung aus Einzel- und Gruppentherapiesitzungen durchgeführt. Es ist wissenschaftlich belegt, dass für viele Patient_innen gruppenspezifischen Wirkfaktoren wie Rückmeldungen, Austausch, soziales Miteinander etc. einen großen zusätzlichen Nutzen über die Einzeltherapie hinaus haben. Des Weiteren sprechen die Gruppentherapien einzelne Aspekte an, sodass in der Einzeltherapie der Fokus auf anderen Problemen und deren Bearbeitung liegen kann.

In den jeweiligen Schwerpunkten bestehen schwerpunktspezifische Gruppentherapieangebote (siehe dazu die aufgelisteten Schwerpunkte oben). Außerhalb dieser kann die Einzeltherapie um folgende Gruppentherapien ergänzt werden:

Soziales Kompetenztraining

Ziel ist, die eigene Fähigkeit, sich im Umgang mit anderen Menschen angemessen zu verhalten und selbstsicher aufzutreten, zu stärken.

Achtsamkeits- und Selbstmitgefühlstraining

Ziel ist die Entwicklung eines Zugangs zu Gefühlen, Gedanken und Körper, ohne von ihnen überwältigt zu werden, sowie einer liebevollen, inneren Haltung.

Beziehungen gestalten

Das Ziel besteht darin, Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, deren Ursachen und eigene Anteile an ihnen besser zu verstehen.

Training zur Stressbewältigung und Entspannung

Das Ziel liegt darin, das individuelle Stressgeschehen zu verstehen, Möglichkeiten zur Stressbewältigung sowie Entspannungsverfahren zu erlernen und einzuüben.

Problematischer Konsum

Das Ziel der Gruppentherapie liegt darin, das eigene Konsumverhalten zu reflektieren, zu prüfen, welche Funktion es erfüllt und Möglichkeiten für Alternativverhaltensweisen zu entwickeln.

Wer trägt die Kosten?

Die Behandlungskosten in unserer Ambulanz werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Voraussetzung ist, dass bei Ihnen eine psychische Störung von Krankheitswert vorliegt. In diesem Fall stellen wir bei Ihrer Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme.

Wer behandelt sie?

Die erste Sprechstunde führt eine_einer unserer leitenden Psycholog_innen. Die weitere Psychotherapie wird in der Regel von Psychologischen Psychotherapeut_innen in fortgeschrittener Ausbildung durchgeführt.

Wir sind eine Ambulanz im Rahmen der staatlich anerkannten Psychotherapeutenausbildung nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG). Die Psychotherapien finden unter Supervision (Fachanleitung) statt, wodurch eine hohe Behandlungsqualität gewährleistet ist. Ein Teil der Therapien, z. B. im Rahmen von Studien, findet in der Forschungs- und Lehrambulanz statt, in der auch approbierte Psychotherapeut_innen tätig sind.

Wie läuft die Therapie ab?

Der Erstkontakt läuft telefonisch über das Sekretariat unter der Rufnummer 06131 39-39100.

Wie erreichen Sie uns?

Unser Sekretariat erreichen Sie telefonisch zu folgenden Zeiten:

Mo- Fr: 9:00 – 11:00 Uhr
             13:30 – 17:00 Uhr

Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Wallstraße 7a
55122 Mainz

Bitte richten Sie sich wegen Therapieplatzanfragen ausschließlich telefonisch während unserer Servicezeiten an uns.

Hier können Sie sich die Wegbeschreibung als PDF-Datei herunterladen.